Michael John, Präsident der IG B2B, über das Projekt EcoHub

Die IG B2B lancierte im Mai 2020 mit EcoHub die zentrale Transaktionsplattform des Schweizer Versicherungs-, Vorsorge- und Brokermarkts. Zwei Wochen nach dem Launch haben sich bereits über 5’000 Nutzer auf EcoHub registriert. Auf der Plattform bietet die IG B2B aktuell ihre bisherigen Services an. Geplant ist unter anderem ein Ausbau in Richtung Kollaborations- und Kommunikationsplattform sowie die Entwicklung eines digitalen Marketplace.
La Bella Consulting war in die strategische Planung, sowie die operative Umsetzung des Projekts EcoHub involviert und hat sich mit dem Präsidenten der IG B2B, Michael John, gut zwei Monate nach dem Go-live zu einer Interview-Session getroffen.

Vielen Dank, dass Du Dir für unser Gespräch Zeit nimmst.

Was ist EcoHub?

EcoHub ist die logische Weiterentwicklung der bisherigen IG B2B-Services. In den letzten Jahren haben die Mitglieder der IG B2B Kernprozesse zu Standards entwickelt und Services an den Verein outgesourct, einerseits um Kosten zu sparen, andererseits um die Effizienz in den Prozessen zu steigern. Die IG B2B als unabhängiger und nicht gewinnorientierter Verein bietet hierfür den idealen Rahmen. Auf der neuen Plattform stehen dem Benutzer künftig nicht nur die bewährten Services des Vereins, sondern auch jene von Drittanbietern zur Verfügung. Für die Zukunft ist ausserdem geplant, den Markt mittels einer Community- und Kollaborationsplattform enger zusammenrücken zu lassen, um die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam zu meistern.

Was sind die Vorteile und der Nutzen für die Mitglieder?

Durch den Erfolg der Transaktionsplattform der IG B2B (DXP-Service) ist die alte Infrastruktur an ihre Grenzen gestossen. EcoHub erlaubt nun die Festigung und den weiteren qualitativen Ausbau der Kernprozesse sowie die Abwicklung grösserer Volumen. Die einheitlichen, zertifizierten Schnittstellen sollen es dem Markt zudem ermöglichen schneller und günstiger zu digitalisieren. Im Markt existieren bereits sehr viele tolle Lösungen, aber das Potential wird noch viel zu wenig ausgeschöpft. Durch die offenen Schnittstellen wird es möglich, dass künftig alle Softwareanbieter und Marktteilnehmer auf der gleichen Plattform arbeiten und über eine einheitliche Schnittstelle miteinander kollaborieren können. Damit können die Marktteilnehmer ihre Services teilen und müssen nicht mehr alles selbst entwickeln. Dadurch wird erreicht, dass Services nicht zehnmal erfunden werden müssen und schneller eine grössere Vielfalt von Lösungen entsteht.

Was waren die grössten Herausforderungen in der Umsetzung?

Die Überführung einer zehnjährigen, gewachsenen Infrastruktur auf eine neue Plattform ist an sich schon eine grosse Aufgabe. Bei uns kam dazu, dass gleichzeitig mit der Migration auf die neue Plattform rund 30 Endpunkte ihre Systeme anpassen mussten, um einen nahtlosen Service zu gewährleisten. Zu Zeiten von Corona war eine zusätzliche Herausforderung, dass die ganze Migration via Teams und Skype koordiniert werden musste. Die Teams in den Häusern unserer Mitglieder, das Kernprojektteam sowie die Experten unseres Softwarelieferanten SELISE haben jedoch hervorragende Arbeit geleistet, so dass der Bau der neuen Plattform im vereinbarten finanziellen Rahmen sowie in der vereinbarten Zeit erledigt werden konnte.

Wie haben die Zielgruppen auf die Lancierung des EcoHubs reagiert?

Die meisten Feedbacks sind sehr positiv. So werden insbesondere die einfache Benutzerführung und das frische Layout geschätzt – bis jetzt kann der EcoHub ja noch nicht viel anderes als unsere alte Plattform. Wie bei jedem Projekt in dieser Grössenordnung funktionierte aber auch bei uns nicht alles auf Anhieb. Diesbezüglich sind wir aber auf sehr viel Verständnis gestossen: Der Grossteil unserer Mitglieder ist sich der Komplexität des Projekts bewusst und hat allfällige Unannehmlichkeiten im Wissen mitgetragen, dass mit der neuen Plattform die Basis für den nun anstehenden Ausbau gelegt wurde.

Wo wird der EcoHub in einem Jahr stehen?

Unser Ziel ist es, bis in einem Jahr die Grundstruktur der Plattform fertiggebaut zu haben. Auf dieser Basis kann sich dann die Community entwickeln. Wir sind überzeugt, dass EcoHub in Zukunft ein wichtiger Pfeiler in unserem Markt sein wird, welcher die Marktteilnehmer wesentlich auf ihrem Weg in die digitalisierte Zukunft unterstützt.

Vielen Dank für Deine Ausführungen und weiterhin viel Erfolg mit EcoHub!


La Bella Consulting sieht Veränderungen als Chance und unterstützt Kunden methodisch in der Gestaltung von innovativen Produkten und Services. Das umsetzungsstarke und innovative Beraterteam legt Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Das Ergebnis sind nachhaltige Lösungen mit denen sie Ihrer Zukunft einen Schritt voraus sind.

 

07. Juli 2020 / Jan Soland