Digitalisierung und Geschäftsmodell-innovation als Chance – Der Schritt aus der Komfortzone heraus zahlt sich aus

„Die Komfortzone ist jener Bereich, in dem wir uns sicher und wohl fühlen. Sie ist das Umfeld, das wir kennen und gewohnt sind und sie endet dort, wo Überwindung und/oder Anstrengung beginnen und es nicht mehr komfortabel/bequem ist.“*

Das vertraute Umfeld. Der eigene sichere Hafen. Ein bekannter Ort, von dem man weiss, dass alles funktioniert wie es sollte, weil es das bis anhin immer getan hat. Das ist der Ort, den wir als die eigene Komfortzone definieren. Beim Verlassen dieses Bereichs begibt sich der Mensch in unsicheres Terrain und setzt sich dem Risiko des Neulands, des Unbekannten und des potentiellen Misserfolgs aus. Wieso sollte man dies tun, wenn das Agieren innerhalb der Komfortzone in der Vergangenheit immer erfolgreich war? Die Versicherungsbranche hat gerade erst begonnen, sich mit dieser Frage auseinanderzusetzen, und man kann es ihr kaum verübeln. Hohe Umsätze und ein stabiles Marktumfeld führten über lange Zeit dazu, dass ein Vordringen in neue Gebiete und Tätigkeitsfelder nicht für nötig gehalten wurde. Doch wer zu lange im Status quo verharrt, an den bekannten Erfolgsrezepten festhält und nie den Versuch wagt, etwas Neues auszuprobieren, vergibt sich die Chance auf bedeutenden Fortschritt. Dies wird einem dann zum Verhängnis, wenn Veränderungen in der Umwelt und exogene Einflüsse den Markt verändern und seine Teilnehmer zum plötzlichen Handeln zwingen.

Digitalisierung als Chance

Es ist mittlerweile fast eine Binsenweisheit, dass mit der Digitalisierung tiefgreifende Veränderungen in praktisch allen Bereichen unseres Lebens verbunden sind. Der Begriff umfasst nicht nur die heute verbreitete digitale Aufbereitung und Verarbeitung von Informationen, sondern bezeichnet längst auch ein eigenes Zeitalter, welches durch die digitale Wende oder sogar die digitale Revolution eingeläutet wurde und in welchem viele bislang unhinterfragte Gewissheiten und Gewohnheiten ihre Gültigkeit verlieren. Auch die eher traditionelle Branche der Assekuranz wird durch die neuen technologischen Möglichkeiten durcheinandergewirbelt. Mit der Digitalisierung verändern sich nicht nur die Kundenbedürfnisse, auch klassische Produkte und Vertriebswege werden plötzlich in Frage gestellt. Hinzu kommen neue Marktteilnehmer, die mit attraktiven Online-Angeboten und digitalen Geschäftsmodellen dafür sorgen, dass der sichere Bereich, in dem sich die Versicherungsunternehmen bis anhin bewegt haben, zusehends kleiner wird. Diese sind deshalb gefordert, sich aus ihrem sicheren Hafen ins Unbekannte zu begeben. Ein Blick auf den Status Quo zeigt jedoch, dass die Mehrheit der traditionellen Versicherer noch immer in der ihr bekannten und sicheren Umwelt agiert und nur inkrementelle Anpassungen am Geschäftsmodell vornimmt. Bestehende Prozesse werden häufig nicht hinterfragt und in ihrer ursprünglichen Form digitalisiert. Der Kunde kann diese zwar bequem per App durchlaufen, einen darüber hinausweisenden Mehrwert einer digitalen Transformation bzw. eines digital denkenden Unternehmens spürt er aber kaum. Um im Wettbewerb an die Spitze zu gelangen, wird jedoch eine solche digitale Version der bisherigen Geschäftsmodelle nicht ausreichen. Die Beschleunigung des Marktes, neue Kundenbedürfnisse und somit auch der Innovationsdruck innerhalb der Assekuranz werden weiter zunehmen. Versicherer sollten sich deshalb so früh wie möglich mit den technischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung befassen und diese mithilfe ihrer grossen Branchen- und Kundenkenntnis aktiv mitgestalten, indem sie eigene digitale Angebote und Lösungen erarbeiten. Auf diese Weise können sie zu Impulsgebern werden, welche nicht nur auf den Branchendruck reagieren, sondern der zukünftigen Entwicklung mit intrinsischer Motivation entgegengehen bzw. diese selbst vorantreiben. Sie werden somit nicht ins Unbekannte getrieben, sondern sind selbst Treiber der Bewegung.

Die Digitalisierung eröffnet neue Geschäftsmodelle

Firmen wie AirbnB oder Netflix haben ganze Branchen und Geschäftsfelder revolutioniert, indem sie sich aus ihrer Komfortzone herausgewagt und Neues ausprobiert haben. Das Resultat sind neuartige Formen, wie Dienstleistungen abgerufen oder individuell zusammengestellt werden sowie nie dagewesene Wege der Interaktion zwischen Kunden und Anbietern. Für das Begehen dieser neuen Wege erfordert jedoch den Mut, auch unbekannte und risikoreiche neue Wege zu beschreiten. Echte Vorreiter agieren nicht aus dem Zwang heraus. Sie haben keine Angst vor allfälligen Misserfolgen, sondern verbuchen diese als Lernkurve und Wachstumspotential.

Digitalisierung - Mut für Neues

Natürlich kann man auch Erfolge erzielen, wenn man so lange wie möglich am Status quo festhält und als Follower auf den bereits fahrenden Zug aufspringt. Von der Masse abheben können sich aber nur diejenigen Unternehmen, die Chancen früher wahrnehmen als andere und sich den neuen Herausforderungen bewusst stellen. Unternehmen innerhalb der Assekuranz müssen die Beschleunigung und die Weiterentwicklung des Marktes analysieren, sich aktiv dazu entscheiden, in Richtung Neuland aufzubrechen, und die Chancen, welche sich durch Digitalisierung und neue Geschäftsmodelle bieten, konsequent anzupacken. Nicht weil sie dazu gezwungen sind, sondern weil die Veränderung eine Chance bietet, eine spannende und vielseitige Branche aktiv neu zu gestalten und sich neue Möglichkeiten zu erschliessen. Darin liegt die aktuelle Chance beim Verlassen der eigenen Komfortzone.

Jennifer Christen weiss, wie es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen. Dabei schreckt sie auch nicht von der Besteigung des Kilimandscharo zurück (siehe Bild).

*https://www.zeitblueten.com/news/komfortzone

La Bella Consulting sieht Veränderungen als Chance und unterstützt Kunden methodisch in der Gestaltung von innovativen Produkten und Services. Das umsetzungsstarke und innovative Beraterteam legt Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Das Ergebnis sind nachhaltige Lösungen mit denen sie Ihrer Zukunft einen Schritt voraus sind.

24. Januar 2019 / Jennifer Christen