Berufseinstieg in die Beratung während/ nach dem Studium

Michel Kull (23), studiert zurzeit im 5. Semester an der Universität Zürich und wird seinen Bachelor voraussichtlich im Sommer 2020 abschliessen. Im Anschluss plant er ein Masterstudium an der Universität St. Gallen anzutreten. Seit Sommer 2018 ist Michel neben seinem Vollzeitstudium als Junior Consultant bei LBC tätig. Im vorliegenden Blogartikel reflektiert er seine Erfahrungen als junger Unternehmensberater und zieht ein Fazit seiner ersten eineinhalb Jahre in der Branche.

Seit ich im Juni 2018 angefangen habe bei LBC zu arbeiten, werde ich von meinen Kommilitonen regelmässig zu meinen Erfahrungen in der Beratungsbranche ausgefragt. Meistens, weil sie ebenfalls einen Berufseinstieg in dieser Branche in Betracht ziehen. Doch nicht nur unter Studenten wird das Thema «Berufseinstieg in die Beratung» rege diskutiert, auch in meinem erfahreneren Netzwerk ist das Interesse an dieser dynamischen Branche sehr gross. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, die persönlichen Erfahrungen, die ich in den letzten 18 Monaten sammeln durfte, zu reflektieren und das Ergebnis mit Ihnen zu teilen.

Die Beratungsbranche

Die Beratungsbranche ist hochattraktiv für junge Talente und wird zunehmend als weiterer Ausbildungsschritt nach dem Studium angesehen. Diese Rolle der Weiterbildung junger Hochschulabsolvententinnen und -absolventen führt nicht zuletzt zu einer höheren Akzeptanz der Öffentlichkeit gegenüber der Branche. Entwicklungen wie der beschleunigte Transformationsbedarf, die Digitalisierung und die zunehmende Optimierung der Wertschöpfungsketten, um nur einige zu nennen, deuten auf ein stabiles Wachstum der Branche hin. Herausforderungen offenbaren sich jedoch in der Rekrutierung junger Talente. Diese wird oft als anstrengend und zeitaufwändig beschrieben. Es zeigte sich1, dass die globalen Strategieberatungen 2017 ihren Bedarf weitgehend decken konnten, während zum Beispiel drei der «Big Four» Probleme bekundeten. Dies deutet auf einen Trend hin, dass sich Hochschulabsolventen zunehmend auch für kleinere Beratungsfirmen interessieren. Gründe für diesen Trend sehe ich in der Suche nach «Work Life Balance», Sinnhaftigkeit der Arbeit sowie dem Wunsch, einen direkten Impact in der beruflichen Tätigkeit zu entfalten.

Mein Einstieg in die Beratung

Als Jüngster im Beraterteam von LBC habe ich damit gerechnet, eher ein «Powerpoint-Pinsler» als ein richtiger Berater zu werden. Schnell merkte ich jedoch, dass diese Annahme absolut falsch war und mein Feedback und Mitarbeiten in Projekten nicht nur gefragt war, sondern auch ernst genommen wurde. LBC hat mir von Anfang an das Bild eines Beraters vermittelt, der sich nicht lediglich auf die definierten Ziele und die grösstmöglichen Sales-Möglichkeiten fokussiert, sondern es als seine Aufgabe betrachtet, dem Kunden flexibel bei seinen Anliegen zu helfen und so proaktiv einen Mehrwert zu schaffen. So sehe ich mich bei Kundengesprächen bildlich gesprochen zuerst einmal als Schwamm, der versucht, die Kundenbedürfnisse und jegliche relevanten Informationen aufzunehmen, um diese anschliessend zu verarbeiten. Dabei ist es entscheidend, Unklarheiten möglichst direkt auszuräumen. Ein Berater, der in einem solchen Gespräch die erhaltenen Informationen nicht hinterfragt, missversteht die wahren Bedürfnisse und wird dementsprechend auch nicht die vom Kunden gewünschten Arbeitsresultate abliefern. Der perfekte Berater ist deshalb nicht zwingend ein Alleskönner, aber er sollte unbedingt eine hohe zwischenmenschliche Kompetenz haben und sich ausserdem über sein Netzwerk zu helfen wissen.

Bedeutung von Kundenbeziehungen in der Beratung

Ein nützliches Instrument, welches ich kennenlernen durfte, ist die sogenannte Verständnisquittung. Mit Hilfe dieser kann ich mich direkt absichern, ob ich den Sachverhalt richtig verstanden habe und zeige gleichzeitig meine Wertschätzung und mein Interesse gegenüber meinem Gesprächspartner. Besonders die letzten beiden Punkte dürfen meiner Meinung nach nicht unterschätzt werden. Schliesslich kommt man als Berater regelmässig auch in Rollen- und Zielkonflikte und muss dabei dem Anspruch gerecht werden, gute inhaltliche Beratungsarbeit zu leisten, zu deren Ergebnis man sich von niemandem vereinnahmen oder instrumentalisieren lassen darf. Dadurch entstehen unweigerlich Situationen, in welchen man auch unangenehme Punkte ansprechen können muss. In diesen schwierigen Momenten ist die mit dem Kunden aufgebaute gegenseitige Wertschätzung und der respektvolle Umgang zentral.

Wochenplan eines Beraters

Normalerweise verbringen Berater ihre Woche von Montag bis Donnerstag beim Kunden, während der Freitag als «Office Day» gilt. Diesen halte ich für besonders wichtig, da der Austausch und die Vernetzung im Team von zentraler Bedeutung ist. In vielen Situationen ist es enorm hilfreich, auf die Unterstützung der Team-Mitglieder zählen zu können. Diese enge Verbindung innerhalb des Teams sehe ich als einen der Vorteile von Beratungsboutiquen im Vergleich zu grösseren Dienstleistern. So betrachte ich persönlich meine Team-Mitglieder bei LBC nicht nur als Arbeitskollegen, sondern auch privat als Freunde. Dementsprechend wird auch der private Austausch gepflegt – sei dies bei einem Feierabendbier, gemeinsamen Besuchen von Sportveranstaltungen oder einfach einem gemütlichen, informellen Abendessen.

Fazit: Berufseinstieg Beratung

In der Beratung ist es möglich, innerhalb kürzester Zeit mehrere Industrien kennenzulernen und verschiedenste Themen mit wechselnden Projektteams zu bearbeiten. Dabei profitiert man vom Austausch mit kompetenten Kollegen und Führungskräften aus den verschiedensten Unternehmen und kann sich dadurch persönlich und beruflich in einer hohen Geschwindigkeit weiterentwickeln. Die resultierende, steile Lernkurve sehe ich als einen der grössten Vorteile eines Berufseinstieges in die Beratung. Zwar habe ich bisher noch keine Arbeitserfahrung in einem grossen Beratungsunternehmen gesammelt, doch ich bin trotzdem überzeugt, dass mir in einem solchen aufgrund meines Alters und meiner Berufserfahrung nicht dieselben Möglichkeiten geboten worden wären, einen unmittelbaren, persönlichen Einfluss auf Projektergebnisse zu entwickeln und direkt mit dem Kunden zusammenzuarbeiten. Alles in allem wurden meine Erwartungen an die Beratung deutlich übertroffen. Dementsprechend freue ich mich bereits jetzt auf die kommenden Herausforderungen und die damit einhergehenden Möglichkeiten, um meine Agilität, Offenheit für Neues und konstante Weiterbildung weiterzuentwickeln.

La Bella Consulting sieht Veränderungen als Chance und unterstützt Kunden methodisch in der Gestaltung von innovativen Produkten und Services. Das umsetzungsstarke und innovative Beraterteam legt Wert auf eine intensive Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Das Ergebnis sind nachhaltige Lösungen mit denen sie Ihrer Zukunft einen Schritt voraus sind.

 

08. November 2019 / Michel Kull